Weltuntergang

 

Essay

Pro

Contra

Irren ist menschlich, vor allem wenn es um den Weltuntergang geht. Propheten diverser Religionen und Sekten haben den Weltuntergang in den letzten 2000 Jahren zum Running Gag gemacht.

Je mehr man über das Ende der Zeit hört, liest und nachdenkt, desto grösser wird die Angst, dass tatsächlich irgendetwas Krasses passieren wird. Erderwärmung, Kriege oder Pandemie, atomare Gefahr und ein dritter letzter Weltkrieg: Krisen nähren die Angst vor dem Weltuntergang.

 

Das Szenario

Prophetie spielt in der Bibel eine wichtige Rolle. Viele Textstellen in der Bibel haben eine prophetische Natur. Bis heute ist bereits eine Vielzahl von Prophetien der Bibel erfüllt. So wurde die Geburt Jesu vorhergesagt, die Zerstörung des Tempels 70 Jahre nach Christus, als auch die Sammlung der Juden aus aller Welt in den Staat Israel, der 1948 gegründet wurde. Die Bibel ist ein hochaktuelles Buch. Viele Ereignisse, die die Bibel vorhersagt, stehen noch bevor.

Ja, auch die Bibel spricht von schaurigen Ereignissen im Zusammenhang mit dem Ende. So verbreiten in der Offenbarung Apokalyptische Reiter Angst und Schrecken. Wer das letzte Buch der Bibel liest, dem kann angst und bange werden. Hieronymus Bosch stellte sich das "Weltgericht" um das Jahr 1500 so vor - und das ist nur die Mitteltafel des Triptychons.  

Die über Jahrhunderte verkündigten Drohpredigten in den Kirchen haben sich ins kollektive Gedächtnis genistet. Aber, wer die Priorität der Auslegung auf diese schrecklichen Ereignisse legt, macht es sich einfach. Das Negative fasziniert. Die Offenbarung des Johannes wird auf alles Mögliche angewendet: Coronavirus, Ukrainekrieg, Klimaerwärmung ... Und ja, es besteht tatsächlich die Gefahr, der totalen Selbstzerstörung der Menschheit. Wir sind fähig dazu mit Massenvernichtungswaffen und Umweltverschmutzung und und ….

 

 

 

Wichtig zu verstehen ist, dass wir in der Bibel aber kein Weltende finden in einem Katastrophenszenario. Die Welt wird nicht im absoluten Nichts enden. Es wird nicht ein Weltuntergang beschrieben, wo die Welt als Ganzes zerstört wird. Es geht aber um eine Summierung schwerer Ereignisse. Diese sind nicht das Ende der Welt, sondern sie läuten die Zukunft ein. Nicht absolute Zerstörung. Nein.

1. Thessalonicher 4, 16 - 18

"Auf den Befehl Gottes werden die Stimme des höchsten Engels und der Schall der Posaune ertönen, und Christus, der Herr, wird vom Himmel herabkommen. Als Erste werden die auferstehen, die im Glauben an Christus gestorben sind. Dann werden wir, die wir zu diesem Zeitpunkt noch leben, mit ihnen zusammen unserem Herrn auf Wolken entgegen geführt, um ihm zu begegnen. So werden wir für immer bei ihm sein. Tröstet euch also gegenseitig mit dieser Hoffnung."

Die christliche Hoffnungsbotschaft hat einen schweren Stand gegen Untergangspropheten und Verschwörungsmythen.

 

 

Das Versprechen

 

Gottes Versprechen gilt nach wie vor. Er lässt die Welt nicht fallen und nicht untergehen.

Gott verspricht nach der Sintflut die Erhaltung der Schöpfung. Die Erde soll bis zum Ende bestehen und Gott verspricht im Rahmen seiner Vorsehung für das Wohl der Menschen zu sorgen. Das Zeichen dieses Bundes ist der Regenbogen.

1.Mose 8,22

„Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“

Der Bund ist ewig (1.Mose 9,12.16) und weltweit gültig (9,16) „jedes lebendige Wesen von allem, das auf der Erde ist“.

Von da her ist auch zu verstehen, warum Jesus seinen Jüngern sagt, sie sollen nicht erschrecken.

Matthäus 24,6-7

„Erschreckt nicht, wenn nah und fern Kriege ausbrechen! Es muss so kommen, aber das ist noch nicht das Ende. Ein Volk wird gegen das andere kämpfen, ein Staat den anderen angreifen. In vielen Ländern wird es Hungersnöte und Erdbeben geben.“

Gott greift am Ende ein, damit Menschheit am Ende sich nicht selber zerstört.

Matthäus 24,22

„Wenn Gott diese Schreckenszeit nicht abkürzen würde, dann würde kein Mensch gerettet werden. Er wird sie aber denen zuliebe abkürzen, die er erwählt hat.“

 

 

Das Problem

 

Das eigentliche Problem laut der Schilderung der Bibel liegt in der Einstellung der Menschen. Seine Herzenshaltung ist Ursache für die schrecklichen Dinge die geschehen werden.

2. Timotheus 3,1-4

„Du musst wissen: In der letzten Zeit vor dem Ende der Welt stehen uns schlimme Zustände bevor. Die Menschen werden selbstsüchtig, geldgierig, prahlerisch und eingebildet sein. Sie werden Gott lästern, ihren Eltern nicht gehorchen und vor nichts mehr Ehrfurcht haben. Sie sind undankbar, lieblos und unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht und gewalttätig, sie hassen das Gute, sind untreu und unzuverlässig und aufgeblasen vor Überheblichkeit. Sie kümmern sich nicht um das, was Gott Freude macht, sondern suchen nur, was ihre eigene Lust vermehrt. Sie geben sich zwar den Anschein der Frömmigkeit, aber von der wahren Lehre, von der Kraft, aus der echte Frömmigkeit lebt, wollen sie nichts wissen.“

Matthäus 24,12

„Das Böse wird überhand nehmen und die Liebe erkalten“

 

Die Hoffnung

 

Gegen Ende wird es zwar immer schlimmer in jeder Hinsicht, aber dann … dann kommt nicht das Ende, sondern dann kommt Jesus.

In der Bibel geht es nicht um die Vernichtung der Erde. Nicht der Weltuntergang ist Thema, sondern die Vollendung. Alles spitzt sich zu auf die Wiederkunft Jesu. Bevor Jesus widerkommt, gibt es eine Zuspitzung von Ereignisse. Diese sind aber nicht das Ende, sondern lediglich Zeichen, Signal.

Der Friedenstheologe Amstutz schreibt: «Wer mit der christlichen Hoffnung lebt, erwartet nicht ein von Menschen herbeigeführtes Friedensreich. Ebenso wenig angemessen ist der bange Blick auf das Weltgeschehen, um zu spekulieren, wie lange es noch bis zu dem angeblich gottgewollten Kollaps dauert. Die christliche Hoffnung lebt von den Verheissungen Gottes und dem, was daraus werden kann und wird.»

Lukas 21,30+31

„Wenn die ersten Blätter herauskommen, dann erkennt ihr daran, dass der Sommer bald da ist. So ist es auch, wenn ihr diese Anzeichen seht. Dann wisst ihr, dass die neue Welt Gottes anbricht.“

Lukas 21,27

„ … dann werden sie den Menschensohn kommen sehen auf einer Wolke mit grosser Macht und Herrlichkeit.“

Es ist wie der Anfang der Wehen. Nachher kommt die Geburt. Die schrecklichen Ereignisse führen zu etwas. Das alles hat ein Ziel. In der Not der Welt, in den Verfolgungen, in den Schmerzen, inden Katastrophen wird die neue Welt wie angelegt, drängt hervor und wird geboren. Eines Tages kommen die letzten Wehen und das Kind auf das alle gewartet haben ist da.

Matthäus 24,8

„Das alles ist erst der Anfang vom Ende – der Beginn der Geburtswehen.“

Diese Welt wird nicht einfach im absoluten Chaos enden. Es gibt keinen Knall und alles ist aus. Nein. Im Gegenteil, es wird besser. Es wird etwas Neues. Das Ende ist nicht die Zerstörung der Schöpfung, sondern deren Vollendung.

 

Die Perspektive

 

Es gibt neben den schlimmen Ereignissen auch noch ganz andere Perspektiven in der Bibel:

1. Korinther 2,9

"Was kein Auge jemals sah, was kein Ohr jemals hörte und was sich kein Mensch vorstellen kann, das hält Gott für die bereit, die ihn lieben."

Die Bibel spricht in Offenbarung 21 davon, dass es einen Neuen Himmel und eine Neue Erde geben wird. Gott wird alle Tränen trocknen. Der Tod wird keine Macht mehr haben. Leid, Klage und Schmerzen wird es nicht mehr geben.

Offenbarung 21,1:

"Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen ...."

Wir müssen an unsere heutige Erde nicht mehr denken, weil der Glanz und die Herrlichkeit des Neuen Himmels und der Neuen Erde alles übertreffen wird.

Jesaja 65,17:

"Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird."

Offenbarung 21,5 sagt:

"Der auf dem Thron saß, sagte: Sieh, ich schaffe alles neu!"

Offenbarung 21,4

«Und der Tod wird nicht mehr sein, und kein Leid, kein Geschrei und keine Mühsal wird mehr sein.»

Jesaja 65,25

„Wolf und Lamm werden dann gemeinsam weiden, der Löwe frisst Häcksel wie das Rind, und die Schlange nährt sich vom Staub der Erde. Auf dem Zion, meinem heiligen Berg, wird keiner mehr Böses tun und Unheil stiften. Ich, der HERR, sage es.«

Jesaja 2,4

„Er weist die Völker zurecht und schlichtet ihren Streit. Dann schmieden sie aus ihren Schwertern Pflugscharen und aus ihren Speerspitzen Winzermesser. Kein Volk wird mehr das andere angreifen und niemand lernt mehr das Kriegshandwerk.“

Es ist wunderbar, dass wir Jesus Christus schon heute erleben dürfen und dass er für uns, eine für Menschen nicht zu beschreibende herrliche Zukunft in Gemeinschaft mit ihm schenken will.

Der Himmel, die Auferstehung der Toten, die Gemeinschaft der Menschen mit Gott, Gerechtigkeit und Frieden, reparierte Schöpfung («die neue Erde») und vieles mehr, was christliche Hoffnung mit dem Kommen Christi und Reich Gottes hauptsächlich verbindet.

Wiederkehr Christi, die Auferstehung der Toten, das Endgericht und die Freisprechung von Sünden für alle, die glauben. Darauf soll ein Reich Gottes folgen, in dem Gerechtigkeit und Frieden (Schalom) herrschen. Ein neuer Himmel, eine neue Erde, ein neuen «Adam» (Mensch) gehören auch zum Hoffnungsbild.

Jesus kommt wieder in Macht und Herrlichkeit. Er ist der Messias, der versprochene Retter. Auf ihn ist alles ausgerichtet. Durch Christus ist alles geschaffen worden. In ihm hat alles Bestand. Durch ihn finden wir Befreiung und Vergebung. In ihm liegt auch die Vollendung.

Wann das alles geschehen wird, ist unklar. Der Zeitpunkt der Wiederkunft Jesu kann nicht datiert werden. Dennoch sollen wir auf die Zeichen der Zeitgemäss prophetischen Aussagen in der Bibel achten.

Matthäus 24, 36:

"Niemand weiß, wann das Ende kommen wird, weder die Engel im Himmel noch der Sohn. Den Tag und die Stunde kennt nur der Vater."

2. Petrus 1,19:

"Und so halten wir fest an dem völlig gewissen prophetischen Wort, und ihr tut gut daran, aufmerksam darauf zu achten als auf ein Licht, das an einem dunklen Ort scheint, ...".

 

Kommentare

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Danke dir Pietro es tut gut deinen Text zu lesen und weg kommen vom Weltuntergang!

E-Mail Adresse
ph@probst-sutter.ch
Permalink

Danke für diese biblischen Erläuterungen. Das Thema Weltuntergang sehe ich ganz ähnlich. Einzig Mark Twain hätte ich nur mit der Erklärung zitiert, dass er ein arger Zyniker war.

E-Mail Adresse
strackpierre@free.fr

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