Eusere Güggel dä isch tot

 
Eine Ode der Passionszeit 

"Eusere Güggel dä isch tot", ist ein Kanon zu fünf Stimmen. Er stammt aus Frankreich (Le coq est mort) und wird in vielen verschiedenen Sprachen gesungen.

 

Eusere Güggel, dä isch tot. 

Eusere Güggel, dä isch tot. 

Er cha nüme säge kokodi, kokoda.

Er cha nüme säge kokodi, kokoda.

Koko koko koko kokodi, kokoda

Koko koko koko kokodi, kokoda

Güggel-Medley von Fredy Schär:

Wie würde wohl das Lied bei den Beatles, Gölä, Queeen oder DJ Ötzi tönen?

 

Karfreitag und Ostern der anderen Art:

Ein Hahn kräht. Er klagt an. Immer wieder. Bis ihm der Hals umgedreht wird. Jetzt ist Ruhe. Endlich.

Die christliche Tradition kennt 40 Tage des Fastens vor Ostern. Sie dient der Vorbereitung auf das Fest und erinnert an die 40 Tage, die Jesus Christus fastend und betend in der Wüste verbrachte. 

Eine Alternative zu dieser Tradition wäre das Grillieren eines Hahns. Schliesslich hat der Hahn dreimal gekräht. Die einfachste und eleganteste Lösung wäre doch, dem Hahn den Hals umzudrehen und ihn auf den Grill zu legen. Problem erledigt.

In mittelalterlicher Zeit meinte man, geschlechtsreife Hähne seien ungeniessbar und hätten einen komischen Geschmack. Das hat sich bis heute gehalten. Aber, die Gockel so unter 10-12 Monaten taugen zum Braten. Alles was drüber ist, sollte 3 Stunden gekocht werden. Das Fleisch fällt dann vom Knochen. Hühnerfrikasse ist angesagt, oder Hühnersuppe. Die Franzosen kochen aus diesen älteren Hähnen "coq au win ". In Originalrezepten ist jeweils von einem 3 bis 3,5 Kilo schweren Tier die Rede - eine Delikatesse.

Das mit der Ungeniessbarkeit war wohl ein Trick der Hahn-Lobbyisten des 16. Jh's., welche die Hähne vor dem Aussterben schützen wollten. Nur die Sache ging nach hinten los. Heute währt das Leben männlicher Küken von Legehühnern nur kurz. Direkt nach dem Schlüpfen werden sie entweder mit Kohlendioxid vergast oder in einem "Schredder", dem sogenannten Homogenisator, getötet. Männliche Küken sind nichts anderes als ein Abfallprodukt der Legeindustrie.

Also gönnt den Küken ein Leben! Am Ende dann, nach einem schönen Leben als Hahn (-im Korb), bekommen sie die Ehre, in der neuen Passions-Tradition Mittelpunkt zu sein.  

Wenn der Hahn anklagt

Matthäus 26,31-35 + 69-75

..... Da rief Petrus: »Ich schwöre euch: Ich kenne diesen Menschen (Jesus) nicht! Gott soll mich verfluchen, wenn ich lüge!« In diesem Augenblick krähte ein Hahn .....

Petrus war seit Beginn des Wirkens mit Jesus unterwegs. Er hörte die Worte, er sah die Wunder: Blinde sehen, Lahme gehen, Kranke werden gesund, Tote wachen auf. Petrus konnte mit Jesus sprechen und ihn fragen, er sah die Wirkung von Jesus auf die Menschen. Und jetzt das. In seiner Angst sagt Petrus mehrere Male, dass er mit Jesus nicht zu tun hat, ja er schwört sogar darauf.

Wie lebt man mit so einer Last? Sowas kann man ein Leben lang mit sich herumtragen. Es klebt an einem. Petrus hat zwar Jesus nicht verkauft wie Judas. Er hat in diesem Sinne nicht Schuld auf sich geladen. Das Verhalten von Petrus hatte ja keinen direkten Einfluss auf das, was mit Jesus passiert ist. Aber Petrus ist seinen eigenen Prinzipien nicht treu gewesen. Er hat das, was er von sich gedacht hat und öffentlich versprochen hat nicht gehalten. Er hat sich selber verraten, hat geleugnet wer er selber ist und was er denkt. Hat sich nicht zu Jesus gestellt. Petrus ist gescheitert.

Und was denken die anderen? Diese Geschichte sagt man dem Petrus bis heute noch nach. Die Situation war bestimmt nicht einfach. Alle anderen Jünger haben gleich gedacht wie Petrus. Und die alle haben sich verkrochen und haben geschwiegen. Das war ihre Art mit den Verhältnissen umzugehen. Petrus konnte das nicht. Er musste der Sache nachgehen und schauen, was da wirklich läuft. Das wurde ihm zum Verhängnis. Wenn man heute von der Verleugnung redet, dann spricht man fast ausschliesslich von Petrus. Ja, so eine Sache bleibt kleben. Sie hängt einem an.

Der Hahn kräht. Er ist da. Hält einem den Spiegel vor die Augen und klagt an. Das Schlimmste hast Du getan, und Du wirst es wieder tun ....

Also, am besten den Güggel töten, ihm den Hals umdrehen. Dann ist Ruhe. Ihn auf die Seite räumen, sodass er nicht mehr krähen kann, einem nicht mehr anklagen kann.

Aber wir wissen natürlich alle, dass das keine Lösung ist. Und dennoch ist das Prinzip in unserem Leben gang und gäbe. Aus den Augen aus dem Sinn. Wir wischen die Dinge unter den Teppich. Das Problem ist aber nicht gelöst. 

Die Lösung Gottes ist Vergebung. Das ist frohe Botschaft. Gott will vergeben. Er trägt uns nichts nach. Jesus ist genau darum am Kreuz gestorben, für unser Versagen.

Damit aber nicht genug. Jesus geht mit Petrus einen Schritt weiter. Es ist der Moment der zweiten Chance.

 

Johannes 21,15-19

..... Ein drittes Mal fragte Jesus: »Simon, Sohn von Johannes, hast du mich wirklich lieb?« Jetzt wurde Petrus traurig, weil Jesus ihm nun zum dritten Mal diese Frage stellte. Deshalb antwortete er: »Herr, du weisst alles. Du weisst doch auch, wie sehr ich dich lieb habe!« Darauf sagte Jesus: »Dann sorge für meine Schafe! .....

Jesus begegnet dem Petrus in besonderer Weise - nach seiner Auferstehung von den Toten. Dreimal beteuerte Petrus, dass er nichts mit Jesus zu tun habe und jetzt stellt Jesus dreimal die Frage "liebst Du mich?" Das ist bedeutungsvoll. Jesus geht auf Petrus ein. Er holt ihn dort ab, wo er hängen geblieben ist. Jesus klagt den Petrus nicht an, so im Sinne von "Warum hast Du das getan?", oder "Du hast so grosse Töne gespuckt und dann hast Du mich im Stich gelassen. Und sowas ist ein Freund!" Nein, nichts von alledem. Jesus fragt: "Hast Du mich lieb". 

Was hat Liebe mit der Problemstellung zu tun? Jesus wendet sich seelsorgerlich an Petrus. Ihn interessiert dessen Haltung. Obwohl Gott in die Herzen sehen kann, fragt er dennoch. Er machte es ihm nicht leicht. Offensichtlich brauchen wir das. Wir brauchen es, nicht Gott.

Gott liebt uns. Wir können fallen. Wir können falsch laufen. Aber all das kann man korrigieren, überwinden. Die Frage ist, wie stellen wir uns dazu?

Die Liebe erlaubt es Gott alles Trennende zu beseitigen. Sie zieht uns in eine neue Welt hinein, eine neue Art zu leben, in eine ganz neue Existenz. Der Massstab des Lebens ist die Liebe, die Jesus vorgelebt hat und die ihn bis an Kreuz ring. Von dieser Liebe wird auch ein Petrus getragen, der Jesus verleugnet hat. So kann ich mich wieder auf etwas einlassen, denn Jesus ist auferstanden. Gott begegnet mir erneut. Und Gott traut mir etwas zu. Das ist fantastisch: Jesus hinterfragt Petrus nicht nur, sondern beruft denselben Mann, der ihn verleugnet hatte ("Hüte meine Schafe"). 

Gott räumt weg, was uns anklagen möchte. Er vergibt nicht nur, sondern nimmt den Dingen die Macht. Jesus ist auferstanden und setzt frei. Er hat neue Voraussetzungen geschaffen. Das ist Ostern.

 

 

 

Poulet auf der Bierdose

Zum Schluss hier noch ein Rezept das Du auf keinen Fall umsetzen solltest. Durch die hohen Temperaturen, Fett und Alkoholdämpfe können sich Druckfarben sowie Dosenlack lösen und zersetzen und ins Lebensmittel gelangen: "Es ist davon auszugehen, dass die Hitze beim Grillen und Braten gesundheitsschädliche Substanzen aus der bedruckten Außenseite und der beschichteten Innenseite der Bierdose löst, die in das Hähnchenfleisch übergehen.

Ein Rezept, das Du auf keinen Fall umsetzen solltest!

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