Hugenotten, Teil 22, Revolution
Die Freiheit führt das Volk
Bild im Slider: Gemälde von Eugène Delacroix 1830; Quelle: 1st-art-gallery.com, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38989
1789 ging das französische Volk auf die Barrikaden. Es protestierte mit dem Angriff auf die Bastille gegen die absolute Herrschaft von König Ludwig XVI.
Der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 zu Beginn der Französischen Revolution
Mit dem Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 begann die Französische Revolution. Die Menschen im damaligen Frankreich wehrten sich gegen schlechte Lebensbedingungen. Die Ernte war katastrophal gewesen und sie hatten wenig zu essen. Der Staat war stark verschuldet und der König verlangte hohe Steuern - am meisten von den Bauern.
Frankreich war im 18. Jahrhundert eine Ständegesellschaft. Den ersten Stand bildete der Klerus, also Geistliche wie Pfarrer, Bischöfe und Äbte. Der zweite Stand umfasste Zugehörige des Adels. Alle übrigen Menschen, also die große Mehrheit der Bevölkerung, gehörten dem dritten Stand an. Sie hatten kaum Rechte, aber sehr viele und harte Pflichten. Die einfachen Menschen mussten sich der Macht und Vorherrschaft der beiden höheren Stände beugen. Das Volk musste hohe Steuern bezahlen, von denen die anderen beiden Stände befreit waren. Deswegen litt das Volk auch am meisten unter den schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen im damaligen Frankreich.
Bildquelle: Revolutionary print/ Wikimedia Commons
"Ich wusste, dass wir an der Reihe sein würden". Karikatur, die den Dritten Stand auf dem Rücken der beiden Orden (Klerus und Adel) darstellt.
Unbekannter Künstler, Französische Revolution, Kupferstich aus dem 18. Jh., Paris, Musee Carnavalet
Quelle: https://www.meisterdrucke.com/kunstdrucke/Unknown-artist/1002895/Franz%…
Die französische Revolution
MyDokuChannel https://youtu.be/yaW7GrpuZ80
Schweizer Söldner unter dem König in Frankreich
Mehr als 300 Jahre waren die Eidgenossen mit dem französischen Thron verbunden. Über eine halbe Million Haudegen aus dem Alpenland vergossen ihr Blut für die Ehre der Krone. Und noch als sich das Volk gegen den Monarchen erhob, blieben die Schweizer treu.
Ende April 1789 probte das Volk in Paris den Aufstand. Die Armee schlug ihn mit grösster Mühe nieder. Darauf trommelten die Royalisten 30'000 Soldaten aus den Provinzen zusammen, grösstenteils Söldner. Ohne Lebensmittel, erschöpft von den langen Eilmärschen, immer bedroht und provoziert von der einheimischen Bevölkerung, campierten die letzten Königstreuen während Wochen in Paris und warteten auf die Befehle des unschlüssigen Monarchen. Die französischen Truppen desertierten zum Volk. Einige Soldaten tauchten unter. Am 14. Juli rüsteten die Aufständischen zum Sturm auf die Bastille. Ganze 32 Soldaten unter Führung des Unterwaldner Leutnants Nicolas von Flue verteidigten das längst unnütz gewordene Gebäude, das praktisch leer stand. Die Besatzung kapitulierte ohne grosse Gegenwehr. Das Volk hatte sich im Handstreich des absolutischen Symbols bemächtigt. Die noch intakten elf Regimenter der Schweizer, die in der Assemblée nationale als "blutgierige Bestien im Solde des Tyrannen" beschimpft wurden, kehrten in ihre Garnisonen zurück, verhöhnt und gehasst von der Bevölkerung.
Am 10. August 1792 stürmte der Mob den Palast der Tuilerien, wo Ludwig XVI. wohnte und massakrierte die schweizerischen "Peiniger des Volkes". Im selben Monat begann die Ausmusterung der eidgenössischen Regimenter, die mit Schimpf und Schande in ihre Heimat zurückgeschickt wurden.
La prise des Tuileries,
Gemälde von Jean Duplessis-Bertaux, 1793
Ludwig XVI. wurde am 21. Januar 1793 während der Französischen Revolution wegen „Verschwörung gegen die öffentliche Freiheit und Anschlägen gegen die nationale Sicherheit“ auf der Place de la Révolution in Paris öffentlich hingerichtet.
Hinrichtung von Ludwig XVI - Kupferstich 1793, Urheber von Georg Heinrich Sieveking
Einmal entfacht, breitete sich die Revolution über ganz Europa aus.
Märzrevolution 1848 in Berlin
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