Asa

 

Eine Lebensgeschichte für die Ewigkeit festgehalten. Wir sollten hinsehen und vom Leben anderer lernen.  

Von Asa, einem König des Reiches Juda, hören wir: 

 

1.Könige 14,10

«Asa betete zu Gott: HERR, es ist dir nicht schwer, dem Schwachen gegen den Starken zu helfen. Hilf uns, HERR, unser Gott. Wir verlassen uns auf dich, und nur weil wir dir vertrauen, kämpfen wir gegen diese Übermacht. HERR, du bist unser Gott, gegen dich vermag kein Mensch etwas.»

Einen ähnlichen Gedanken kennen wir von Jonathan und seinem Waffenträger in 1.Samuel 14,6b. Es bedeutet, dass Gott die Macht und die Fähigkeit besitzt, sowohl in kleinen als auch in grossen Angelegenheiten zu unterstützen.

 

1.Könige 15,9-24

Asa war 3.König im Reich Juda nach der Trennung des Reiches Salomo. Von ihm wird ganz simpel berichtet, er sei nach dem Tod seines Vaters an die Macht gekommen ( 13,28) - also in normaler Thronfolge. Wir erfahren gleich am Anfang:

1.Könige 15,11 

„Asa tat, was dem Herrn wohlgefiel, wie sein Vater David“ 

1.Korinther 15,14

„Das Herz Asas war ungeteilt bei dem Herrn sein Leben lang“

Dann wird sein Tun aufgelistet: Er liess Götzenbilder im ganzen Land entfernen (V12) und er machte Schluss mit den damit verbundenen Sexualpraktiken im Tempel (V13)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Figuren aus Ton der Aschera, Kananäisch, 999-600 v.Chr.

 

Er setzte auch seine Mutter als Machthaberin ab, weil sie der Göttin Aschera einen Schrein bebaut hatte. Weiter wird berichtet, dass er viel Gold und Silber, das er von David übernommen hatte in den Tempel gebracht hatte. 

Der Mann hatte Charakter. Er vermochte sich seiner Mutter zu widersetzen und er hing nicht am Reichtum. Asa war auch innenpolitisch und militärisch erfolgreich:

Als König konnte er das ganze Volk dazu bewegen, Gott zu suchen (V1 +14 + 19). Er hatte ein gesegnetes Leben welches geprägt war von Frieden. Asa baute die Städte Judas aus und befestigte sie. Im Krieg konnte er grosse Siege feiern. Doppelt so grosse Heere konnte er zerschlagen, wie z.B. im Krieg gegen die Äthiopier (2.Chronik 14,8).

Dann lesen wir ab V 17 von einem aufkommenden Krieg zwischen Israel (= Samarien) und dem Königreich Juda. Nach dem Tod des Königs Salomo ist sein Reich auseinander gebrochen in zwei Teile. Unser Text beleuchtet die angespannte Situation zwischen den zwei Reichen. Wir erfahren von politischen Intrigen und militärischer Aggression. 

 

Bascha der König Israels sei gegen Juda gezogen und habe begonnen die Stadt Ramah ganz in der Nähe von Jerusalem zu befestigen. Er wollte damit Asa isolieren. 

Von Bascha wissen wir aus 1. Könige 15,27-30 wie er an die Macht gekommen ist. Nadab der König hatte mit dem israelitischen Heer die Philisterstadt Gibbethon belagert. Bascha liess ihn in dieser Zeit ermorden. Er liess alle Nachkommen von Nadab und dessen Vater Jerobeam niedermetzeln, so dass niemand mehr aus der königlichen Familie überblieb. Dann übernahm er den Thron.

 

Dieser Bericht gibt uns einen Eindruck, mit wem Asa es zu tun bekommen hatte.

So wartete Asa nicht lange, sondern reagierte unmittelbar. Wir erfahren (1.Könige 15,18) etwas von den diplomatischen und strategischen Fähigkeiten von Asa:

Asa sandte Diplomaten nach Damaskus und gab ihnen alles Silber und Gold, alle Schätze des Königshauses mit, um eine Bund auszuhandeln. Er stiftete den syrischen König an, den Bund zwischen Israel und ihm fallen zu lassen und sein Heer gegen Israel zu führen. Und Asa hatte damit Erfolg. Der syrische König löste den Bund mit Bascha und zog mit seiner Armee gegen Israel. Bascha fiel auf den Trick hinein und verschob sein Heer auf die andere Seite seines Reiches. Asa bot alle seine Leute auf und liess in Ramah alle Steine der Befestigungsmauern abbauen. Auch das Bauholz und andere Materialien konnte er so nach Juda bringen. Er konnte damit andere Städte Judas ausbauen (2.Chronik 16,6) .

 

Das war ein riesiger Triumph der Diplomatie. Sehr schlau. Asa siegte, ohne auch nur einen Tropfen Blut zu vergiessen. Grandios.

 

Es lohnt sich, darüber nachzudenken, welche positive Wirkung der Glaube an Gott und das Vertrauen in ihn und eine konsequente Nachfolge auf unser Leben hat.

Ein Happend? Grossartig und wunderbar? Aber, das wäre zu einfach. Um der Wahrheit auf die Spur zu kommen, muss man schon etwas tiefer graben.

 

2. Chroniker 16,1-14

An dieser Stelle der Bibel wird uns ein differenzierteres Bild von Asa gezeigt. 

Wir erfahren, dass die Sache mit Bascha, dem König Israels und und dem kriegerischen Eroberungszug nach Ramah im 31. Regierungsjahr von Asa gewesen sei, das heisst also ganz am Ende der Laufbahn von Asa.

Dann in V7 hat Gott dem Asa den Propheten Hanani geschickt hat, um ihm seine Meinung zur Situation kund zu tun. 

Und ohweia, Gott sieht die Geschichte nicht wie wir. Er sieht hinter die Ereignisse und interpretiert auch den Erfolg von Asa anders 1.Chroniker 16,7

„Du hast dich auf den König von Aram gestützt und dich nicht auf den HERRN, deinen Gott, gestützt, darum ist das Heer des Königs von Aram deiner Hand entronnen.“

Asa hatte nur gerade das Problem mit den Verwandten, den Israeliten vor Augen. Gott sieht aber, dass Asa mit seinem Schachzug nicht weiterkommen wird, sondern sich selber blockiert. Diejenigen, die er um Hilfe gerufen hat, die Syrer, sind selber eine Gefahr für Juda. Gott kreidet Asa nicht seinen Schachzug der Diplomatie an. Vielleicht hätte Gott sogar dasselbe empfohlen. Das Problem lag im Vertrauen: "...Weil Du dich auf den König von Syrien verlassen hasst und nicht auf den Herr Dein Gott". Schlüsselfrage: Auf wen oder was vertraue ich? Auf wen verlasse ich mich?

 

Das hatte Konsequenzen: 

Von diesem Moment an musste Asa Krieg führen. Der so eindrückliche diplomatisch, strategische Erfolg von Asa hat sich letztenendes als Bumerang erwiesen. 

Asa konnte mit dem, was Gott ihm zu sagen hatte nicht umgehen. Er liess den Propheten aus Wut ins Gefängnis werfen. Und es heisst dann noch (V10) „Asa tat auch einigen von dem Volk Gewalt an“.

Zu guter Letzt wird berichtet, dass Asa eine schwere Krankheit in seinen Füssen bekam und daran im seinem 41. Regierungsjahr verstarb.

Es gibt keine einzelne Fusskrankheit, an der man direkt sterben kann. Jedoch können Erkrankungen an den Füssen zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Dazu gehört das diabetische Fusssyndrom, bei dem unbemerkte Verletzungen zu Infektionen führen, die eine Amputation erfordern und im Extremfall tödlich enden können.

 

Folgerungen:

a) Gott sieht die Geschichte nicht immer wie wir. Er sieht hinter die Ereignisse und interpretiert auch den Erfolg oft anders. Er lässt sich nicht blenden.

b) Christsein ist nicht ein Sprint, sondern ein Marathon. Es zählen nicht nur die Höhepunkte, sondern auch das Ende.

 

 

2.Chroniker 16,9

„Der Herr behält die ganze Erde im Auge, damit er denen beistehen kann, die ihm mit ungeteiltem Herzen vertrauen.»

Beachte: Meistens sagen Christen, „Gott hat einen Plan“. Hier finden wir eine andere Formulierung:

Gott wirkt in dieser Welt. Dies auch dann, wenn wir es nicht sehen und nicht erkennen. Seine Absicht ist es, uns Menschen zu helfen.

Im Gleichgewicht dazu steht unsere Verantwortung. Wir ernten, was wir sähen.

 

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